Genf (epd). Seit Beginn der russischen Invasion sind in der Ukraine laut den UN mindestens 549 Zivilisten getötet worden. Weitere 957 Zivilisten hätten in dem am 24. Februar begonnenen Krieg Verletzungen erlitten, teilte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Freitag in Genf mit. Die tatsächlichen Opferzahlen könnten allerdings wesentlich höher sein, betonte die Sprecherin des Hochkommissariats, Liz Throssell. Allein bei einem russischen Luftangriff auf zwei Schulen und mehrere Wohngebäude in Tschernihiw seien am 3. März 47 Menschen getötet worden.
Dem Hochkommissariat lägen Berichte vor, wonach die russischen Streitkräfte die international geächtete Streumunition einsetzten. Militärangriffe auf Zivilisten und zivile Einrichtungen seien völkerrechtswidrig und könnten den Tatbestand von Kriegsverbrechen erfüllen.
Laut dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind inzwischen mehr als 2,5 Millionen Menschen vor dem Krieg aus der Ukraine ins Ausland geflohen. Innerhalb des Landes seien mindestens 1,85 Millionen Menschen auf der Flucht. Zusätzlich seien fast 13 Millionen Menschen direkt von dem Krieg betroffen, etwa durch den Beschuss von Hab und Gut oder weil sie auf humanitäre Hilfe angewiesen seien.