Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich tief betroffen über den russischen Angriff auf die Ukraine geäußert. „Die vielen Menschenleben, die dieser Überfall kostet, das Leid und die Zerstörung, die er mit sich bringt, all das erschüttert uns bis ins Mark“, sagte er am Freitag beim „Forum Bellevue zur Zukunft der Demokratie“ in Berlin. Der Kampf der Ukrainer habe vor Augen geführt, dass „Freiheit und Demokratie nicht auf ewig garantiert sind, dass sie heute wieder bekämpft werden, auch weil Autokratien sich von Offenheit bedroht fühlen“.
Die Rückkehr des Krieges nach Europa lehre, dass Demokratien wehrhaft sein müssten, betonte Steinmeier bei der Veranstaltung in seinem Amtssitz: „Denn erfolgreich verhandeln können wir nur aus einer Position der Stärke.“
Weiter sagte der Bundespräsident, die Corona-Pandemie habe Gräben in der Gesellschaften vertieft und gezeigt, „wie zerbrechlich das Vertrauen in demokratische Institutionen ist“. Zumindest bei einem Teil der Bürgerinnen und Bürger sei dieses Vertrauen geschwunden, beklagte er. Auch die Aufgabe, in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft schnell und konsequent umzusteuern, um die Erderwärmung zu stoppen, stelle die liberale Demokratie und den Zusammenhalt auf die Probe.
Das Symposium stand unter dem Motto „Zur Zukunft der Demokratie - Wie stärken wir die Republik?“. Zu den Teilnehmern gehörten neben dem österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen unter anderem der britische Schriftsteller Ian McEwan sowie die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx.