Nürnberg (epd). Das Arbeitsvolumen in Deutschland ist 2021 um 1,9 Prozent auf 60,6 Milliarden Stunden gestiegen und lag dennoch um 3,1 Prozent unter dem Niveau vor Corona. Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg hervor. Die Zahl der Erwerbstätigen blieb 2021 im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich und lag im Jahresdurchschnitt bei 44,9 Millionen Personen.
„Den Vorkrisenstand hat das Arbeitsvolumen noch nicht wieder erreicht“, sagte Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. „Mit der Erholung aus der Omikron-Welle wäre dieses Ziel für das laufende Jahr realistisch, die Folgen des Ukraine-Kriegs dürften aber zu einem Dämpfer führen.“
Wie die Forscher der zur Bundesagentur für Arbeit gehörenden Einrichtung weiter mitteilten, lag die jährliche Arbeitszeit bei rund 1.349 Stunden. Das waren 1,9 Prozent mehr als 2020, aber 2,3 Prozent weniger als 2019. Gegenüber dem Vorjahr fielen mehr bezahlte und unbezahlte Überstunden an. Beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer leisteten im Schnitt jeweils 20,0 bezahlte und 21,8 unbezahlte Überstunden und näherten sich damit wieder dem Niveau vor der Pandemie an.
Nach ersten vorläufigen Hochrechnungen betrug die Anzahl der Kurzarbeitenden im Jahresmittel 2021 rund 1,8 Millionen Personen. Sie war damit im Vergleich zu der Zeit vor Corona mit knapp 150.000 Kurzarbeitenden im Jahresdurchschnitt 2019 immer noch enorm hoch, wie es hieß.