Ukraine: Kinderschutzbund fordert mehr Einsatz für Flüchtlingskinder

Ukraine: Kinderschutzbund fordert mehr Einsatz für Flüchtlingskinder

Augsburg (epd). Der Deutsche Kinderschutzbund fordert von der Politik mehr Einsatz für aus der Ukraine geflüchtete Kinder. Es sei so rasch wie möglich ein Flüchtlingsgipfel von Bund, Ländern und Kommunen nötig, bei dem besonders die Situation die sehr vielen Kinder unter den Kriegsflüchtlingen in den Blick genommen werde, sagte Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag).

Momentan sei davon auszugehen, dass die Zahl der Geflüchteten höher werde als 2015 und dass mehr Kinder als je zuvor aufgenommen würden. Das werde eine Herausforderung für das Bildungssystem, die Schulen und die Kindertagesstätten. Nach aktuellen Einschätzungen sei in Europa mit drei bis vier Millionen Kindern unter den ukrainischen Kriegsflüchtlingen zu rechnen, sagte der Kinderschutzbund-Präsident. Die anderen EU-Länder müssten jetzt dringend Polen Unterstützung anbieten.

Hilgers warnte zudem vor Gefahren für ankommende Flüchtlinge, in die Hände von Kriminellen zu geraten: „Wir müssen rasch versuchen, die teils chaotischen Zustände an den Grenzen der Ukraine und auch am Berliner Hauptbahnhof in ein geordnetes Verfahren zu überführen, um für mehr Sicherheit für die ankommenden Frauen und Kinder zu sorgen“, sagte er. „Wir müssen besonders aufpassen, dass Frauen und Kinder nicht in die Fänge von Menschenhändlern geraten.“ Dieses Risiko sei umso größer, wenn ankommende Kriegsflüchtlinge nicht registriert würden.