WWF warnt vor Auswirkungen der Erderhitzung auf Tiere und Pflanzen

WWF warnt vor Auswirkungen der Erderhitzung auf Tiere und Pflanzen
Die Erhitzung der Erde hat Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen. Ein Bericht der Umweltorganisation WWF veranschaulicht die Folgen am Beispiel von 13 Arten.

Berlin (epd). Die Umweltorganisation WWF warnt vor den Auswirkungen der Erderhitzung auf Tiere und Pflanzen. „Wir stellen einen Klimawandel fest, der sehr, sehr schnell abläuft und viele Arten und Ökosysteme zu überfordern droht“, sagte Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland, bei der Vorstellung eines neuen Berichts am Mittwoch in Berlin. In dem Report „Feeling the Heat“ nimmt die Organisation 13 Arten in den Blick, die aufgrund der Klimakrise bereits in akute Bedrängnis und an die Grenzen ihrer Anpassungsfähigkeit geraten sind.

Der Bericht zeige zwar, dass nicht alle der exemplarisch aufgezeigten Arten - etwa Hummeln, Schneeleoparden, Strandflieder sowie tropische Korallen - akut drohten auszusterben. Jedoch zeigten sie erkennbare Reaktionen auf die Erderhitzung. „Uns geht es darum, konkrete Gesichter und Schicksale zu zeigen“, sagte Heinrich: „Es geht momentan einfach zu schnell, der Natur fällt es schwer, sich anzupassen.“

Die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Erde ist laut WWF seit der industriellen Revolution um etwa ein Grad gestiegen. Schon ein Temperaturanstieg um ein weiteres halbes Grad würde laut Bericht dazu führen, dass eine Vielzahl von Ökosystemen dauerhaft geschädigt werden. Zudem müsse davon ausgegangen werden, dass noch mehr Arten aussterben.

Eine Erwärmung um 1,5 Grad würde unter anderem dazu führen, dass 70 bis 90 Prozent der tropischen Korallenriffe verloren gingen, heißt es. Wenn es nicht gelinge, die globale Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen, wie es das Pariser Klimaabkommen vorsieht, würden mehr funktionierende Ökosysteme verloren gehen und ein Artensterben ungeahnten Ausmaßes verursacht werden. Dieses wäre unumkehrbar.

Kaiserpinguinen beispielsweise, der größten aller lebenden Pinguinarten, drohe der Verlust ihres Lebensraums. Sie benötigen mindestens neun Monate im Jahr stabiles, festes Eis für die Paarung, das Ausbrüten ihrer Eier, die Aufzucht ihrer Küken und den Austausch ihres Gefieders. Steigende Treibhausgasemissionen würden bedeuten, dass alle bekannten Kolonien der Kaiserpinguine geschwächt, die meisten bis zum Ende des Jahrhunderts „quasi aussterben“ würden.

Die Folgen der Erderhitzung seien überall spürbar, erklärte die Umweltorganisation weiter. So würden beispielsweise Ozeane wärmer, schmelzende Gletscher ließen den Meeresspiegel ansteigen. Um belegbare Hinweise für den Klimawandel zu finden, fasse der Bericht unter anderem viele bereits erschienene Studien zusammen. „Die Klimakrise fordert starke und umfassende Maßnahmen“, ergänzte Viviane Raddatz, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik von WWF. Bisherige Maßnahmen seien nicht ausreichend, um die Auswirkungen auf Natur und Arten abzumindern.

Entscheidend sei der Faktor Zeit, heißt es in dem WWF-Bericht. „Jetzt muss die Weltgemeinschaft handeln, um die für die Menschheit lebenswichtigen Systeme zu retten“, so die Forderung der Organisation.

Der WWF-Report bezieht sich unter anderem auf den jüngsten Sonderbericht des Weltklimarates (IPCC) zu den Folgen einer globalen Erhitzung um 1,5 Grad. Demnach nehmen die Risiken von Dürren und Starkniederschlägen zu. Dies verstärke die Ernährungsunsicherheit der Bevölkerung in davon besonders betroffenen Weltregionen, heißt es darin.