Potsdam (epd). In der Debatte über die Finanzierung des neuen Potsdamer Garnisonkirchturms will Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) eine unabhängige Überprüfung der Finanzen auf den Weg bringen. Für die Kuratoriumssitzung der Garnisonkirchenstiftung in der kommenden Woche habe er beantragt, Aussagen zur Finanzlage durch das kirchliche Rechnungsprüfungsamt prüfen zu lassen, sagte Schubert den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ (Mittwoch): „Es ist der richtige Zeitpunkt für eine solide Überprüfung, auch für das allgemeine Vertrauen in der Öffentlichkeit.“
Der Bundesrechnungshof hatte die vom Bund mit zweistelligen Millionenbeträgen geförderte Finanzierung in einem Anfang Februar veröffentlichten Gutachten scharf kritisiert. Die Angaben der Stiftung zu ihrer finanziellen Situation seien widersprüchlich, heißt es unter anderem in dem Bericht. Eine kritische Bestandsaufnahme der Gesamtfinanzierung sei erforderlich.
Die Garnisonkirchenstiftung könne sich nicht selbst prüfen, sagte Schubert, der dem Kuratorium der Stiftung als Vertreter der Stadt Potsdam angehört: „Das müssen die Kirchenleitung oder die Synode entscheiden.“ Wenn die Stiftung jedoch „mit einem starken Signal des Kuratoriums“ um eine Prüfung bitte, „wäre die Kirchenleitung sicherlich in einer Situation, das nicht auszuschlagen“. Der Stiftung müsse es gelingen, verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen.
Der neue Garnisonkirchturm wird seit 2017 gebaut. Die evangelische Kirche will ihn für Aufklärung, Friedens- und Versöhnungsarbeit nutzen. Die Kirche war 1945 bei einem Luftangriff weitgehend zerstört und 1968 abgerissen worden.