Kopenhagen, Genf (epd). Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang 16 Angriffe auf medizinische Einrichtungen bestätigt. Die Attacken auf Krankenhäuser, Praxen und andere Einrichtungen seien stark zu verurteilen, erklärte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, am Dienstag in Kopenhagen.
Bei den Angriffen seien zwei Dutzend Menschen verletzt oder getötet worden. Weitere mögliche Angriffe würden untersucht, betonte Kluge. Der WHO-Direktor ließ offen, wer für die Angriffe verantwortlich ist. Laut Kluge herrscht in den ukrainischen Krankenhäusern ein großer Mangel an Medikamenten und Ausrüstung, etwa Insulin und Operationsbesteck.
Die WHO habe zwei Konvois mit 76 Tonnen medizinischem Material in die Ukraine gebracht. Die Kriegslage verhindere aber eine schnelle Auslieferung der Güter an die Gesundheitseinrichtungen. Kluge verlangte von den Kriegsparteien, eine „sichere Passage“ der Transporte durch sogenannte humanitäre Korridore zu gewährleisten.