Bischof an ukrainischer Grenze: "Überall Schmerz, Trauer und Angst"

Bischof an ukrainischer Grenze: "Überall Schmerz, Trauer und Angst"
06.03.2022
epd
epd-Gespräch: Brigitte Bitto

München, Kölcse (epd). Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat sich bei einem Treffen mit Flüchtlingen an der ungarisch-ukrainischen Grenze beeindruckt von der Hilfsbereitschaft vor Ort gezeigt. Doch sei die Atmosphäre dort sehr beklommen, sagte der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Sonntag. Es gebe kein Lächeln; überall spüre man Schmerz, Trauer und Angst.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn (ELKU), eine Partnerkirche der bayerischen Landeskirche, versorgt Geflüchtete in Kölcse nahe der Grenze. Menschen brächten Essenspakete und hätten in einer Turnhalle ein Aufnahmelager mit 600 Betten organisiert, sagte Bedford-Strohm. Ehrenamtliche schmierten jeden Morgen 1.000 Brote. „Die lutherische Kirche engagiert sich hier eindrucksvoll“. Es sei bewegend, die Fürsorge und das Zusammenwachsen zu sehen. Der Landesbischof betonte, es sei besser, Geld zu spenden als Waren. Benötigtes könne vor Ort gezielter direkt gekauft werden.

Zur Unterstützung der evangelisch-lutherischen Gemeinden in der Ukraine und als Hilfe für die Arbeit der lutherischen Kirchen in Polen, Tschechien und Ungarn hat die bayerische Landeskirche 180.000 Euro zur Verfügung gestellt.