Klimaschützer lehnen Bau von Flüssiggas-Terminals ab

Klimaschützer lehnen Bau von Flüssiggas-Terminals ab

Hannover (epd). Vertreterinnen und Vertreter von Fridays for Future Niedersachsen haben einen von der Bundesregierung angekündigten Bau zweier neuer Flüssiggas-Terminals scharf kritisiert. „Gas ist ein Brandbeschleuniger der globalen Klimakrise“, sagte Sprecherin Jennifer Zauter am Sonntag in Hannover: „Um die Abhängigkeit von autokratischen Regimen wie Russland zu beenden, brauchen wir keine neue Erdgasinfrastruktur, sondern den konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Sonntag in einer Sondersitzung des Bundestags zum Krieg in der Ukraine Pläne für den Bau von zwei neuen LNG-Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven bekanntgegeben. So solle die Abhängigkeit von russischem Erdgas verringert werden. Der niedersächsische Energieminister Olaf Lies (SPD) begrüßte die Pläne: „Wir müssen uns schnellstmöglich autark machen von einseitigen Abhängigkeiten. Es gibt keinen Zweifel mehr daran, dass der Import aus Russland nicht mehr Grundlage unserer Versorgungssicherheit sein kann.“

Zauter verwies dagegen auf eine Studie der Scientists for Future (S4F) aus dem vergangenen Jahr. Diese zeige, dass sich der geplante Ausbau von Erdgas-Infrastruktur in Deutschland nicht klimapolitisch begründen lasse und zahlreiche finanzielle Risiken berge, sagte sie. Zudem werde damit die geplante Energiewende verzögert. Auch die zukünftige Umgestaltung der geplanten Terminals für klimafreundlichen Wasserstoff halte Fridays for Future Niedersachsen für unnötig.