Berlin (epd). Die Mindestlohnerhöhung auf zwölf Euro soll nach Aussage von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bereits am Mittwoch im Bundeskabinett beschlossen werden. Davon würden über sechs Millionen Beschäftigte profitieren, überwiegend Frauen, und „viele Beschäftigte auch aus Ostdeutschland“, sagte Heil dem „Tagesspiegel“ (Sonntag).
Dazu gehörten Menschen in der Gastronomie, in Dienstleistungsberufen, der Lagerlogistik und Reinigungskräfte ohne Tarifvertrag. Es gehe um Menschen, „die in der Pandemie den Laden am Laufen gehalten haben“, sagte der Bundesarbeitsminister: „Für die es ziemlich zynisch wäre, wenn es jetzt beim bloßen Applaus bleiben würde. Deswegen ist der Mindestlohn von zwölf Euro auch eine Frage des Respekts und der Leistungsgerechtigkeit.“
Derzeit liegt der Mindestlohn bei 9,82 Euro. Er steigt zum 1. Juli turnusmäßig auf 10,45 Euro und dann vom 1. Oktober an gesetzgeberisch auf zwölf Euro. Danach sei es wieder Aufgabe der Mindestlohnkommission, Vorschläge zu den nächsten Schritten zu machen, sagte Heil. Die Kommission werde sich immer genau angucken, was für Tarifabschlüsse es gibt.
Die aktuellen Preissteigerungen machten vielen Menschen Sorgen, sagte der Bundesarbeitsminister weiter. Die Koalition arbeite daran, die Bürgerinnen und Bürger noch stärker zu entlasten. Für viele Beschäftigte bedeute der Mindestlohn von zwölf Euro im Vergleich zu heute eine Lohnsteigerung von 22 Prozent.