Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hält die Einführung einer Corona-Impfpflicht ab 18 Jahren für dringend notwendig. „Wir haben viel versucht, die Menschen über Impfkampagnen und niedrigschwellige Angebote zu erreichen. Aber da sind wir inzwischen am Ende der Fahnenstange angekommen“, sagte Spiegel der „Bild am Sonntag“. Um die Impfquote zu steigern, „brauchen wir die Impfpflicht ab 18.“
Die sinkenden Infektionszahlen sind für Spiegel kein Grund, von der geplanten Impfpflicht abzurücken: „Wir dürfen uns von den zurückgehenden Fallzahlen nicht täuschen lassen, sondern müssen damit rechnen, dass auch zukünftig gefährliche Mutationen unterwegs sind. Die können uns einen schweren Herbst und Winter bescheren, wenn wir nicht die Impfquote deutlich erhöhen.“
Bis Ende März soll der Bundestag entscheiden, ob die Corona-Impfpflicht in Deutschland ausgeweitet wird. Bereits ab Mitte März gilt solch eine Pflicht für das Personal in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts waren bis einschließlich Donnerstag 75,1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland grundimmunisiert, 56,1 Prozent hatten zudem eine Auffrischungsimpfung bekommen.