Brüssel (epd). Nach Frankreichs Ankündigung zum militärischen Rückzug aus Mali sieht Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) auch die Einsätze der Bundeswehr in dem westafrikanischen Land kritisch. Beim EU-Ausbildungseinsatz EUTM sei sie „sehr skeptisch“, ob es zu einer Verlängerung des deutschen Mandats komme, sagte sie am Donnerstag am Rande des Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Denn da der Demokratisierungsprozess nach hinten verschoben worden sei, stelle sich die Frage, wer da überhaupt ausgebildet werde. Bezüglich der UN-Blauhelmmission Minusma müssten wiederum die französischen Fähigkeiten kompensiert werden. Dies sei wichtig für eine deutsche Entscheidung über die weitere Beteiligung.
Lambrecht erläuterte, dass gerade die französische Sicherung des Einsatzes aus der Luft mit Kampfhubschraubern wichtig sei für die deutschen Soldatinnen und Soldaten. Hier müsse eine Lösung gefunden werden. Auf die Frage, ob Deutschland diese Aufgabe übernehmen könnte, sagte sie, dies müsste intensiv im Bundestag diskutiert werden, da es sich dabei um ein „völlig verändertes Mandat“ handeln würde. Die geltenden Bundeswehrmandate für Mali laufen Ende Mai aus.