Bas ruft zum Jahrestag der Zerstörung Dresdens zu Versöhnung auf

Bas ruft zum Jahrestag der Zerstörung Dresdens zu Versöhnung auf

Dresden (epd). Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hat dazu aufgerufen, den Jahrestag der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg als Tag für Versöhnung zu begehen. „Besinnen wir uns darauf, dass wir in der Vergangenheit immer wieder Trennendes überwunden haben“, sagte Bas am Sonntag bei der Eröffnung der Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten in Berlin. Das zeige auch die Geschichte dieses Tages, ergänzte sie. Am 13. Februar 1945 wurde das historische Dresden bei einem Bombenangriff der Alliierten weitgehend zerstört.

Bas wendete sich gegen eine in den vergangenen Jahren oftmals versuchte Instrumentalisierung des Tages vor allem durch Rechtsextreme. „Mit diesen Toten, mit dem verheerenden Bombardement, mit dem Leid der Davongekommenen wurde immer wieder Politik gemacht“, sagte sie. Dies habe auch mit dem Fall des Eisernen Vorhangs nicht geendet. „Weiter wurde versucht, die Millionen Opfer des verheerenden Weltkrieges, der von Deutschland ausgegangen war, gegeneinander aufzurechnen, revisionistische Gedanken zu verbreiten, deutsche Schuld kleinzureden, sogar im Verhältnis zu den Millionen Opfern der Schoah“, sagte die Parlamentspräsidentin.

Seit fast 77 Jahren lebe man nun in Frieden. Die Europäische Union gründe auf Versöhnung, sagte Bas und rief dazu auf, auch bei Meinungsverschiedenheiten in der EU daran festzuhalten. „Bei allem, was uns heute entzweit, sollte uns eines zusammenhalten: die Verpflichtung, Frieden und Demokratie zu bewahren und die Gemeinschaft in unserem europäischen Haus zu stärken“, sagte sie.

In Dresden sollte am Sonntag mit einer Menschenkette der Zerstörung der Stadt vor 77 Jahren gedacht werden. Der diesjährige Dresdner Kriegsopfergedenktag steht unter der Überschrift „Erinnern für eine Zukunft des friedlichen Miteinanders in Vielfalt“.