Köln (epd). Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) hat „Einschüchterungsversuche“ von Impfärzten durch Gegner der Corona-Maßnahmen beklagt. „Mich besorgt derzeit, dass es aus der Corona-Leugner-Szene immer mehr Drohungen und Angriffe gegen vermeintliche Gegner gibt“, sagte Reul dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag). Im Fokus stünden neuerdings auch Ärzte. „Diese Einschüchterungsversuche werden wir nicht hinnehmen“, unterstrich der Minister.
In Nordrhein-Westfalen kam es laut Reul bislang zu 13 Straftaten gegen Ärzte im Zusammenhang mit Corona. In Oberhausen erhielt ein Mediziner einen Brief mit Verschwörungsmythen, der in Buttersäure getränkt war. „Wegen des Gestanks musste er seine Praxis tagelang schließen“, sagte der Innenminister. In Rheinbach habe ein Arzt, der auch Kinder impfe, einen Drohbrief bekommen, der offenbar mit einer unbekannten Substanz versehen war. „Bei ihm hat sie Übelkeit, Juckreiz und Schweißausbrüche verursacht“, erzählte Reul.
Der Innenminister kündigte an, dass die Polizei verstärkt gegen das Tragen von Judensternen bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen vorgehen werde. Das sei nicht nur geschmacklos, sondern auch strafbar. Er habe er alle Polizeibehörden angewiesen, in solchen Fällen die Personalien festzustellen und Anzeige zu erstatten. „Für mich ist das Volksverhetzung“, sagte Reul.