Brüssel, Kopenhagen (epd). Der Konsum von Kleidung, Schuhen und Heimtextilien spielt einer neuen Studie der EU-Umweltagentur zufolge eine gewichtige Rolle für den Klimawandel und andere Umweltzerstörung. Pro Person fielen 2020 im Schnitt 270 Kilogramm CO2-Äquivalente an, heißt es in einer am Donnerstag von der European Environment Agency (EEA) in Kopenhagen veröffentlichten Studie, die auf Schätzdaten des Konsums beruht. CO2-Äquivalente meinen Kohlendioxid oder in Kohlendioxid umgerechnete andere Treibhausgase. Damit rangiere der Textilkonsum an fünfter Stelle der für den Klimawandel mitverantwortlichen Aktivitäten privater Haushalte.
Die für die Produktion nötige Landfläche wurde auf 400 Quadratmeter pro Person beziffert. Hinzu kämen neun Kubikmeter Wasser und 391 Kilogramm Rohmaterialien. Die meisten Ressourcen und Emissionen für die in der EU verbrauchten Textilien fallen der Untersuchung zufolge außerhalb Europas an. Die Daten beziehen sich auf den gesamten Lebenszyklus der Textilien. Zugrunde gelegt wurde ein Verbrauch von sechs Kilogramm Kleidung, 2,7 Kilo Schuhen und 6,1 Kilo Haushalttextilien pro EU-Einwohner. Es handele sich um Schätzungen mit hohem Grad an Unsicherheit, betonte die EEA.
Die Studie zeigt Wege für geringere Umweltauswirkungen auf. Ein Schlüssel sei das Design der Textilien. Empfohlen werden sorgfältige Auswahl der Ausgangsstoffe, „zeitloser Look“ und ein funktionaler Aufbau, sodass ein Kleidungsstück beispielsweise für verschiedene Situationen tragbar sei. Weitere Ansatzpunkte sind Einsparung von Ressourcen und Emissionen in der Herstellung und optimalere Sammlung und Wiederverwendung von Textilien. Hier werden zum Beispiel haltbarere Etiketten mit der genauen Stoffzusammensetzung angeregt, die für das Recycling entscheidend ist.