Düsseldorf (epd). Knapp drei Viertel der Eltern in Deutschland sind einer Umfrage zufolge mit den Corona-Aufholprogrammen für Schülerinnen und Schüler nicht zufrieden. 74 Prozent der befragten Eltern schulpflichtiger Kinder glaubten nicht, dass die aktuellen Maßnahmen ausreichen, um coronabedingte Lernlücken bei ihren Kindern zu schließen, ergibt die am Mittwoch veröffentlichte Erhebung im Auftrag des Nachhilfeinstituts Studienkreis. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte dafür vom 5. bis 19. Januar insgesamt 1.026 Mütter und Väter per Telefon und online.
Rund die Hälfte der Befragten geht den Angaben zufolge davon aus, dass ihre Kinder Lernrückstände haben. Je nach Schulfach vermuteten zwischen 20 und 29 Prozent, dass die Rückstände sogar groß oder sehr groß sind. Mit knapp einem Drittel (29 Prozent) treffe das vor allem auf Fremdsprachen zu. In dem Bereich vermuteten vor allem Eltern von Kindern zwischen zehn und 14 Jahren große Lernrückstände (40 Prozent). Im Fach Mathematik schätzte ein Viertel die Lernrückstände als groß oder sehr groß ein. In Deutsch und in den Naturwissenschaften waren die von den Eltern geschätzten großen Rückstände mit 23 und 20 Prozent etwas seltener.
73 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass ihnen keine Corona-Aufholmaßnahmen in ihrer Region bekannt seien. Nur 26 Prozent der Befragten wussten nach eigenen Angaben von einem regionalen Aufholprogramm.
Mit dem Programm „Aufholen nach Corona“ von Bund und Ländern sollen Schülerinnen und Schülern dabei unterstützt werden, Lernrückstände aus den monatelangen Corona-Schulschließungen aufzuarbeiten. Darin sind auch außerschulische Angebote in den Bereichen Sport, Kultur und Ferien enthalten.