Berlin (epd). Die gesetzlichen Krankenkassen fordern von der Bundesregierung eine systematische Erfassung des Impfstatus der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger. Die Pandemie werde im Herbst nicht vorbei sein, sagte der Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (GKV), Florian Lanz, den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Freitag). „Wir als Gesellschaft müssen spätestens jetzt damit beginnen, uns dafür zu rüsten.“ Gezielte Impfkampagnen seien auf Informationen angewiesen. Bislang aber könne niemand sagen, wer geimpft sei und wer nicht.
„Im Rahmen der staatlichen Impfkampagne wären selbst freiwillige Erinnerungen an eine notwendige Folgeimpfung zum Beispiel durch die Gesundheitsämter nicht möglich“, erläuterte Lanz. „Notwendige Voraussetzung aller weiteren Überlegungen dazu wäre nun die Bereitschaft der Politik, den gesetzlichen Rahmen dafür zu schaffen, dass die Informationen zum Impfstatus aus den Arztpraxen und Impfzentren schnell und digital zur Verfügung gestellt werden.“
Am Freitagmorgen meldet das Robert Koch-Institut (RKI) einen neuen Höchstwert an Neuinfektionen. Den Angaben der Gesundheitsämter zufolge infizierten sich binnen 24 Stunden 248.838 Menschen in Deutschland neu mit dem Coronavirus. Die Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit erhöhte sich auf 1.349,5. Auch das ist ein neuer Höchstwert. 170 weitere Menschen starben laut RKI im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöhte sich die Zahl der Corona-Toten in Deutschland seit Pandemiebeginn vor zwei Jahren auf 118.504.