Krebshilfe erwartet infolge der Pandemie mehr Todesfälle durch Krebs

Krebshilfe erwartet infolge der Pandemie mehr Todesfälle durch Krebs

Osnabrück (epd). Weil die Zahl der Krebsbehandlungen während der Corona-Pandemie gesunken ist, erwartet die Deutsche Krebshilfe, dass ab dem nächsten Jahreswechsel mehr Menschen an Krebs sterben. „Wenn sich die Versorgung verschlechtert oder auch Diagnosen zu spät gestellt werden, schlägt sich das auch bei vielen Krebspatienten nieder, allerdings erst mit Verzögerung“, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerd Nettekoven der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag). Er geht nach eigenen Worten davon aus, „dass sich die Folgen der Pandemie für die Krebssterblichkeit ab Ende 2022 oder Anfang 2023 in den Todesstatistiken zeigen werden“.

Das Statistische Bundesamt hatte am Donnerstag gemeldet, dass sich die Zahl der stationären Krebsbehandlungen im ersten Corona-Jahr 2020 um sechs Prozent auf 1,45 Millionen verringerte. Zugleich gab es fünf Prozent weniger Krebsoperationen.

Laut Nettekoven war auch die Krebsfrüherkennung insbesondere zu Beginn der Pandemie eingeschränkt: „Beispielsweise wurde das Mammografie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs im April 2020 kurzzeitig gänzlich ausgesetzt, um Kontakte zu vermeiden.“ Auch im weiteren Verlauf der Pandemie wurden Untersuchungen zur Früherkennung von Krebs nach Einschätzung von Nettekoven nur zurückhaltend wahrgenommen