Kopenhagen, Genf (epd). Die Weltgesundheitsorganisation macht Hoffnungen auf ein bevorstehendes Ende der akuten Corona-Krise in Europa. Die Pandemie könnte bei angemessenem Verhalten der Regierungen und Bevölkerungen in absehbarer Zukunft in ihr Finale treten, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Henri Kluge, am Donnerstag in Kopenhagen.
Die Region Europa könne dann einen „Waffenstillstand“ in der Corona-Krise erleben, der in einen anhaltenden Frieden münde. Kluge begründete seinen Optimismus mit den hohen Impfraten, der natürlich Immunisierung durch die Virusvariante Omikron, der vergleichsweise geringen Gefährlichkeit von Omikron sowie dem nahenden Ende des Winters, der die Ausbreitung von Atemwegserkrankungen beschleunigt.
Allerdings müssten die Länder der WHO-Region Europa die Impfkampagnen gegen Covid-19 ungebremst fortsetzen, besonders Risikogruppen wie das Gesundheitspersonal müssten ausreichend vakziniert werden. Der belgische Mediziner Kluge appellierte an die Bevölkerung, sich vorsichtig zu verhalten, um sich selbst und andere vor einer Infektion mit dem Virus zu schützen. Zudem müssten die Länder und ihre Gesundheitsinstitutionen ihre Anstrengungen erhöhen, um neue Virusvarianten schnell zu entdecken.
Anlässlich des Weltkrebstages am Freitag beklagte Kluge, dass die Corona-Pandemie Erkennung und Behandlung von Tumoren empfindlich gestört habe. Eine Untersuchung habe ergeben, dass die Entdeckung und Behandlung von Krebsarten in einigen Ländern im vierten Quartal 2021 um bis zu 50 Prozent zurückgegangen seien. Die Region Europa der WHO umfasst 53 Mitgliedsländer, darunter die Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion. Sitz des Regionalbüros Europa der WHO ist Kopenhagen.