Frankfurt a.M., Hamburg (epd). Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die Europäische Zentralbank (EZB) aufgefordert, bei der Bekämpfung der hohen Teuerungsrate den Klimaschutz zu beachten und klimaschädliche Energieunternehmen nicht weiter zu finanzieren. Die EZB müsse jetzt beweisen, „dass sie zu einem geldpolitischen Kurswechsel mit echtem Klimaschutz bereit ist“, erklärte Greenpeace-Finanzexperte Mauricio Vargas anlässlich der EZB-Ratssitzung am Donnerstag in Frankfurt am Main.
Eine „Diskriminierung“ von klimaschädlichen Unternehmen sei im Rahmen einer „geldpolitischen Straffung“ notwendig, weil fossile Energieträger wie Kohle und Gas historisch wie auch aktuell „maßgebliche Preistreiber“ seien, sagte Vargas. Zudem sei ein Kurswechsel der EZB auch ein Beitrag, um die Pariser Klimaziele zu erreichen und damit „erheblich auf die europäischen und weltweiten Finanzmärkte auszustrahlen“.
Unter „geldpolitischer Straffung“ versteht man einen Prozess, durch den eine Zentralbank ihren Besitz an Finanzanlagen reduziert. Den EZB-Rat bilden die sechs Mitglieder des Direktoriums und die Präsidenten der nationalen Zentralbanken der 19 Mitgliedstaaten des Euroraums. Der Rat tagt in der Regel zweimal pro Monat am Sitz der EZB in Frankfurt.