Berlin (epd). Die Ständige Impfkommission (Stiko) bereitet eine Empfehlung zu einer vierten Impfung gegen das Coronavirus vor. Jüngste Daten aus Israel legten nahe, dass eine vierte Impfdosis „eine gewisse Verbesserung beim Schutz vor Infektion und eine deutlichere Verbesserung beim Schutz vor schwerer Erkrankung bewirkt“, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Die Stiko werde dazu demnächst eine Empfehlung abgeben.
Es gehe zum jetzigen Zeitpunkt um eine zweite Auffrischungsimpfung mit den vorhandenen mRNA-Impfstoffen, erklärte Mertens. Mit Blick auf die Impfstoffe, die an die Omikron-Variante angepasst wurden, müsse die Kommission dagegen zunächst auf Daten aus den klinischen Studien der Hersteller Moderna und Biontech/Pfizer warten.
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen bezeichnete eine vierte Impfdosis für bestimmte Gruppen als sinnvoll. Dies sei wahrscheinlich der Fall, wenn die Immunantwort nach drei Impfungen beispielsweise bei alten und schwerer Vorerkrankten zu schwach sei, sagte der den Funke-Zeitungen. Daten, die eine allgemeine Empfehlung zur vierten Impfung mit den bisherigen Vakzinen nahelegen, lägen jedoch bisher nicht vor. „Die allermeisten Menschen haben bisher in Deutschland ihre Booster-Impfung im Dezember oder Januar bekommen“, sagte Dahmen. „Ihr Immunschutz vor schwerer Erkrankung ist aktuell sehr gut.“
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sind aktuell knapp 74,1 Prozent der Bevölkerung vollständig, also zweimal gegen Covid-19 geimpft. Mindestens 53,3 Prozent haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.