Esslingen, Tübingen (epd). Ausgebildete Pflegekräfte achten bei der Stellensuche nach Ergebnissen eines Forschungsprojektes nicht allein auf das Gehalt. So sei es ihnen auch wichtig, dass sie in einem verlässlichen Team arbeiten und die ihnen anvertrauten Menschen pflegerisch gut versorgen könnten, sagte Karin Reiber, Sprecherin des Forschungsverbunds ZAFH Care4Care bei der Vorstellung der Resultate eines fünfjährigen Forschungsvorhabens am Mittwoch an der Hochschule Esslingen.
Bei der Berufswahl von Jugendlichen spiele der Lohn dagegen eine große Rolle, so die Expertin. Viele wüssten nicht, dass eine Ausbildung in der Pflege gut bezahlt wird und beginnen deshalb seltener mit einer Ausbildung. In diesem Punkt brauche es mehr Aufklärung, betonte Reiber.
Damit gut ausgebildete Pflegekräfte nicht ihrem Beruf den Rücken kehren, sei es wichtig, dass die Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden in die Umsetzung von kurzfristigen und längerfristigen Lösungen zu mehr Arbeitszufriedenheit mit einbeziehen. Außerdem brauche es mehr berufliche Entwicklungsmöglichkeiten in der Pflege auch für Menschen, die keine Führungskraft werden wollen.
Das Projekt „ZAFH Care4Care“, wird gemeinsam von den Hochschulen Esslingen und Ravensburg-Weingarten sowie vom Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung in Tübingen verantwortet. Es erforscht den Fachkräftebedarf in der Pflege und will Wege aufzeigen, wie der Pflegeberuf insgesamt attraktiver gestaltet werden kann.
Das fünfjährige Projekt, das im März endet, wird mit insgesamt 2,8 Millionen jeweils zur Hälfte vom baden-württembergischen Wissenschaftsministerium und EU-Mitteln gefördert.