Frankfurt a.M. (epd). Die Afrikanische Union (AU) hat Burkina Faso nach dem Militärputsch ausgeschlossen. Das westafrikanische Land dürfe nicht mehr an den Aktivitäten des Bündnisses teilnehmen, bis die verfassungsmäßige Ordnung wiederhergestellt sei, teilte der Friedens- und Sicherheitsrat der AU am Montag auf Twitter mit. Das Militär in Burkina Faso hatte am 24. Januar die Regierung und das Parlament für aufgelöst und die Verfassung für aufgehoben erklärt.
Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas hatte das Land am Freitag bereits von allen Gremien ausgeschlossen. Der Putsch in Burkina Faso war die fünfte Machtübernahme in West- und Zentralafrika in gut einem Jahr. Nach einem Putsch in Mali im August 2020 übernahm das Militär im vergangenen Jahr auch im Tschad, Guinea, Sudan und ein zweites Mal in Mali die Macht. Auslöser des jüngsten Putsches in Burkina Faso war die Unzufriedenheit von Soldaten über die Regierung, von der sie sich im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen im Stich gelassen fühlten.
Bei der Machtübernahme wurden Präsident Roch Marc Christian Kaboré und mehrere Regierungsmitglieder festgenommen. Wie auch in den Nachbarländern Mali und Niger verüben islamistische Gruppen in Burkina Faso immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte und attackieren staatliche Einrichtungen.