Köln, Kabul (epd). Das UN-Kinderhilfswerk Unicef fordert mehr humanitäre Hilfe für Afghanistan. Vor allem die Kinder seien durch Hunger und eisige Winterkälte in Gefahr, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland, am Freitag während eines Besuchs von Hilfsprojekten in dem Land am Hindukusch. „Viele Kinder in Afghanistan werden den Winter nicht überleben, wenn die humanitäre Hilfe nicht massiv ausgeweitet wird.“
„Jede einzelne Familie, mit der wir gesprochen haben, berichtet uns, dass sie nicht genug zu essen hat“, sagte Schneider. „Meist gibt es nicht mehr als Brot mit Tee und Zucker.“ Akute Mangelernährung, Krankheiten, der lang andauernde Winter und der unzureichende Zugang zu sauberem Trinkwasser erzeugten einen tödlichen Kreislauf für viele Kinder.
Seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban im August hat sich humanitäre Lage in Afghanistan weiter verschärft. Nach Schätzung von Unicef sind mehr als 1,1 Millionen afghanische Mädchen und Jungen von schwerer, lebensbedrohlicher Mangelernährung bedroht. 13 Millionen Kinder bräuchten humanitäre Hilfe.