Frankfurt a.M., Ouagadougou (epd). Die Putschisten in Burkina Faso haben nach ihrer Machtergreifung am Montag die Rückkehr zur Demokratie in Aussicht gestellt. Der Chef der Militärjunta, Paul-Henri Sandaogo Damiba, versprach in seiner ersten Fernsehansprache im staatlichen Rundfunk RTB am Donnerstagabend eine Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung. Allerdings machte er zum Zeitpunkt keine genauen Angaben. Wenn die Bedingungen stimmten, kehre das Land zu einer normalen verfassungsmäßigen Ordnung zurück, sagte der 41-jährige Oberstleutnant.
Das Militär des westafrikanischen Landes hatte am Montag die Regierung und das Parlament für aufgelöst und die Verfassung für aufgehoben erklärt. Die Putschisten begründeten den Schritt mit der verschlechterten Sicherheitslage. Wie auch in den Nachbarländern Mali und Niger verüben islamistische Gruppen in Burkina Faso immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte und attackieren staatliche Einrichtungen. Viele Soldaten waren unzufrieden mit der Regierung, weil sie sich im Kampf gegen die Dschihadisten im Stich gelassen und zu schlecht ausgerüstet fühlten.
International wurde der Putsch in Burkina Faso scharf verurteilt. Am Freitag wollte sich die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas bei einem Sondergipfel mit der Lage in Burkina Faso beschäftigen. Vor knapp drei Woche hatte die Staatengemeinschaft bereits Sanktionen gegen Mali verhängt, wo nach einem Putsch ebenfalls eine Militärregierung an der Macht ist.