Lauterbach für Impfpflicht mit drei Dosen

Lauterbach für Impfpflicht mit drei Dosen

Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plädiert dafür, bei einer möglichen allgemeinen Impfpflicht drei Impfdosen vorzuschreiben. „Eine vollständige Impfung besteht aus drei Dosen“, sagte Lauterbach der „Bild am Sonntag“. „Vollständig Geimpfte sind gegen alle Corona-Varianten - zumindest vor schwerer Krankheit und Tod - geschützt“. Daran müsse sich die Impfpflicht orientieren.

Die Entscheidung über eine Impfpflicht liegt beim Bundestag. Dort soll Ende Januar eine Orientierungsdebatte stattfinden. Angedacht sind Gruppenanträge, über die die Abgeordneten am Ende - vermutlich nicht vor März - allein nach ihrem Gewissen ohne Fraktionsdisziplin abstimmen sollen.

Lauterbach sagte, die Wissenschaftler weltweit seien sich sehr einig: „Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass eine Variante entsteht, gegen die man als dreifach Geimpfter keinen Schutz hat.“ Gleichzeitig warnte er vor neuen Mutationen: „Das Varianten-Alphabet wird nicht mit Omikron enden.“ Es sei gut möglich, dass„ wir es im Herbst mit einem mutierten Delta-Typ zu tun bekommen“.

Wer jetzt als Ungeimpfter an Omikron erkranke, habe im Herbst gegen eine neue Delta-Variante wahrscheinlich einen Infektionsschutz von deutlich unter 50 Prozent, erläuterte Lauterbach. „Ohne zusätzliche Impfungen wären diese Menschen dann stark gefährdet. Es führt daher kein Weg an der Impfung vorbei“, unterstrich der Minister.