Berlin (epd). Die deutliche Mehrheit der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen ist nach einer Auswertung des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Fachgesellschaft DIVI nicht gegen Corona geimpft. Wie beide Institutionen mitteilten, waren fast zwei Drittel (rund 63 Prozent) der Patientinnen und Patienten, deren Impfstatus bekannt war und die zwischen Mitte Dezember und 12. Januar aufgenommen wurden, nicht geimpft. Insgesamt waren das den Angaben zufolge 5.521 Fälle. Knapp zehn Prozent (856 Fälle) der Patienten hatten den Angaben zufolge einen unvollständigen Impfschutz. Rund 28 Prozent (2.535 Fälle) waren vollständig geimpft oder geboostert. Eine Auffrischungsimpfung hatten dabei knapp sechs Prozent (520 Fälle) aller Intensivpatienten bekommen.
Bekannt war der Impfstatus den Angaben zufolge von rund 90 Prozent der in diesem Zeitraum auf Intensivstationen eingewiesenen Covid-19-Patienten. Im Intensivregister von RKI und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) wird seit Mitte Dezember der Impfstatus mit erfasst und täglich abgefragt. Die Ergebnisse sollen ab Freitag nächster Woche auch im Wochenbericht des RKI veröffentlicht werden. Zuvor hatte es aufgrund von Fällen, in denen der Impfstatus nicht bekannt war, Zweifel an der Aussagekraft der bisherigen Daten gegeben.
DIVI und RKI betonten, die Ergebnisse der neuen täglichen Abfrage im Intensivregister bestätigten die bisherigen Erkenntnisse des RKI zum Anteil ungeimpfter und geimpfter Covid-19-Patienten auf Intensivstationen. Gleichzeitig wiesen sie darauf hin, dass dies allein zur Beurteilung der Wirksamkeit der Impfung nicht reiche, sondern auch die Impfquote berücksichtigt werden müsse. In Deutschland ist die Mehrheit der Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Rund 72 Prozent der Bevölkerung sind vollständig, in der Regel also zweimal, geimpft. 45 Prozent der Menschen in Deutschland haben darüber hinaus eine Auffrischungsimpfung erhalten.