Berlin (epd). Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, dringt auf eine schnelle Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht. Der Prozess müsse jetzt stringent und zügig sein, sagte Gaß den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Eine Impflicht erst ab Herbst halte er für zu spät.
Die Entscheidung über eine Impfpflicht liegt beim Bundestag. Dort soll Ende Januar eine Orientierungsdebatte stattfinden. Angedacht sind Gruppenanträge, über die die Abgeordneten am Ende - vermutlich nicht vor März - allein nach ihrem Gewissen ohne Fraktionsdisziplin abstimmen sollen.
Gaß mahnte, das Thema dürfe nicht völlig zerredet werden, bis keine breite Einigung mehr möglich sei: „Wir haben das immer wieder erlebt: Je mehr Streit es um die Maßnahmen gab, desto schwieriger war es mit der Akzeptanz dieser Maßnahmen. Es muss bei einem so kontroversen Thema einen breiten politischen Konsens geben.“
Die DKG plädiert demnach für eine allgemeine Pflicht zur Corona-Impfung ab 18 Jahren. Eine Impfpflicht nur für Über-50-Jährige wäre ein völlig anderer Ansatz, der sich auf Menschen mit einem hohen Risiko beschränke, erklärte Gaß. Von den Folgen der Pandemie sei jedoch die gesamte Bevölkerung mit allen Altersgruppen betroffen. „Es ist eine Frage von Solidarität, das gemeinsam hinter uns zu lassen“, sagte der DKG-Vorsitzende. Gleichzeitig betonte er, dass es nicht um einen Impfzwang gehe. Bei Verweigerung müsse es aber Konsequenzen geben.