Magdeburg (epd). Die Gesundheitsminister der Länder sehen noch keine ausreichende wissenschaftliche Grundlage für eine Entscheidung über eine mögliche vierte Corona-Schutzimpfung für besonders vulnerable Gruppen. Die Prüfungen dazu insbesondere durch das Robert Koch-Institut und das Bundesgesundheitsministerium dauerten an, sagte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, die sachsen-anhaltische Ressortchefin Petra Grimm-Benne (SPD), am Montag nach einer digitalen Sitzung der Ressortchefs in Magdeburg.
Hintergrund sei, dass die dritte Schutzimpfung gegen das Coronavirus bei einigen besonders vulnerablen Gruppen teilweise schon länger zurückliege. Grimm-Benne betonte allerdings, dass Studien aus Israel nahelegten, dass Geimpfte nach einer vierten Immunisierung nicht unbedingt mehr Antikörper gegen die Omikron-Variante hätten. Die Analysen hierzu dauerten an, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe eine zeitnahe Prüfung zugesagt.
Grimm-Benn sagte zu den Ergebnissen der Gesundheitsministerkonferenz weiter, dass Lauterbach eine Finanzierung der Impfzentren bis Jahresende 2022 zugesichert habe. Vor dem Hintergrund, dass in diesem Jahr weitere Impfungen erwartet würden, sollten die Zentren nicht wieder im Sommer geschlossen werden, sagte die Ministerin.
Zur Diskussion über eine allgemeine Impfpflicht sagte die SPD-Politikerin, die Ressortchefs der Länder seien dafür, dass diese schnell komme. Bundesminister Lauterbach wolle aber dazu keinen eigenen Vorschlag vorlegen, sondern setze auf einen Antrag aus der Mitte des Bundestages. Das Parlament wird voraussichtlich Ende Januar in einer Orientierungsdebatte über das Thema beraten. Im Februar gibt es dann nur eine reguläre Sitzungswoche im Parlament, womit eine endgültige Entscheidung womöglich frühestens im März fallen könnte.