Berlin (epd). Zur traditionellen Liebknecht-Luxemburg-Demonstration linker Gruppierungen am Sonntag in Berlin will die Bundesstiftung Aufarbeitung mit einem Gedenkkranz auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft erinnern. „Die Erinnerung an die kommunistische Bewegung des 20. Jahrhunderts muss untrennbar verbunden sein mit dem Gedenken an die Opfer der politischen Verfolgung unter kommunistischer Herrschaft“, erklärte Stiftungsdirektorin Anna Kaminsky am Donnerstag in Berlin.
Kaminsky betonte, 25 Jahre nachdem der französische Historiker Stéphane Courtois das „Schwarzbuch des Kommunismus“ erstmals herausgegeben hat, könne niemand mehr ernsthaft das millionenfache Leiden im kommunistischen Machtbereich leugnen. Kaminsky erinnerte auch daran, dass vor 85 Jahren in der Sowjetunion der „große Terror“ unter Sowjetführer Josef Stalin (1878-1953) begonnen habe, bei dem viele überzeugte Kommunisten Opfer von Verhaftungen, Schauprozessen und Massenerschießungen wurden.
Als politische Demonstration findet die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration alljährlich zum Gedenken an die am 15. Januar 1919 in Berlin durch Freikorpssoldaten ermordeten KPD-Mitgründer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht statt. Sie endet traditionell an der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde. Seit 2006 erinnert auf dem Sozialistenfriedhof ein Gedenkstein auch an die Opfer politischer Repression in der Sowjetunion, der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR.