Würzburg (epd). Kindergarten- und Krippenkinder haben einer Studie zufolge ein geringes Corona-Infektionsrisiko. Zudem lasse sich eine mögliche Covid-19-Ausbreitung in Kindertagesstätten durch regelmäßiges Testen gut verhindern, geht aus der am Mittwoch vorgestellten Wü-KiTa-CoV-Studie der Uniklinik und Uni Würzburg hervor. Von Oktober 2020 bis März 2021 hatten während der zweiten Corona-Welle fast 600 Kinder bis sechs Jahre und Mitarbeitende in neun Würzburger Kitas teilgenommen. Rund 5.000 Corona-Tests wurden ausgewertet, darunter waren nur 2 positiv.
Die Studie ergab, dass bei den Kindern, Eltern und Mitarbeitenden in Kitas Mundspültests die größte Akzeptanz finden. Dabei spülen die Kinder einen Esslöffel Trinkwasser im Mund, spucken diesen in ein Röhrchen, und dieses wird im Labor untersucht. Deutlich weniger beliebt waren Nasen- oder auch Rachenabstriche durch medizinisches Personal. Erste Ergebnisse der Studie waren bereits im Mai 2021 vorgestellt worden. Inhaltlich gab es seither keine neuen Erkenntnisse, wohl allerdings im Bereich der „bioinformatischen Modellierung“, also zur Frage der möglichen Virusausbreitung in Kitas.
Um einen sicheren Kita-Betrieb während der Corona-Pandemie zu gewährleisten, müssen nach der „bioinformatischen Modellierung“ der Wissenschaftler längst nicht alle Kinder und Mitarbeitende einer Kita-Gruppe regelmäßig getestet werden. Die Berechnung habe ergeben, dass es genügt, wenn sich mindestens die Hälfte regelmäßig testen lässt. So könnten Infektionen rechtzeitig erkannt, ihre Ausbreitungsgefahr minimiert und die Schließung kompletter Kindertagesstätten verhindert werden. Dazu müssten erste Tests zu Beginn der Woche erfolgen und die Ergebnisse binnen 24 Stunden vorliegen.
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist ein Handlungsleitfaden für Kitas, der auf Basis der Studiendaten entwickelt wurde. Er soll Kita-Leitungen und -Trägern helfen, während der Corona-Pandemie ihre Einrichtungen offenzuhalten. In den Leitfaden seien auch schon Ergebnisse aus der Nachfolgestudie eingeflossen, bei der auch die Verwendung von Selbsttests bei Kita-Kindern untersucht wurde. Ein Manko haben allerdings alle Studienergebnisse: Sie basieren auf den Daten mit älteren Corona-Varianten. Für Omikron könnten die Modellrechnungen aber beispielsweise angepasst werden.