Berlin (epd). Wegen der Corona-Pandemie sind die Besuchszahlen in den Gedenkstätten der Stiftung Berliner Mauer im Vergleich zu den Vorjahren stark zurückgegangen. Im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße zählte die Stiftung in diesem Jahr rund 55.800 Besucherinnen und Besucher. 2020 waren es knapp 83.200, im vorpandemischen Jahr 2019 rund 479.000, wie die Stiftung am Freitag in Berlin mitteilte.
Wegen des Lockdowns im Frühjahr konnten die Gedenkstätten und Häuser erst am 28. Mai wieder öffnen. Die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde besuchten seitdem knapp 2.600 Menschen, 2019 waren es 10.200. Die Gedenkstätte Günter Litfin war erst ab 17. Juli wieder besuchbar. Hier wurden 1.176 Gruppen- und Einzelbesucherinnen und -besucher gezählt (2019: 6.414). Zudem führte die Mauer-Stiftung von April bis November 28 eigene Veranstaltungen und Workshops mit rund 1.900 Teilnehmenden durch und bot insgesamt 1.051 Führungen an.
Neben der Gedenkstätte Berliner Mauer verantwortet die Stiftung seit 2009 auch die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde sowie seit 2017 die Gedenkstätte Günter Litfin am Kieler Eck nah des Hauptbahnhofs und seit Ende 2018 die East Side Gallery. Seit Juni 2021 wird auch das von dem Künstler Ben Wagin (1930-2021) gestaltete Parlament der Bäume gegen Krieg und Gewalt von der Stiftung Berliner Mauer betreut. Die Stiftung erarbeitet außerdem ein Konzept für einen Bildungs- und Erinnerungsort am einstigen Checkpoint-Charlie.