Osnabrück (epd). Kassenärztechef Andreas Gassen hat sich gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht ausgesprochen. „Besser, als jetzt ein großes, unbeherrschbares Rad zum Thema Impfpflicht und Impfregister zu drehen, wäre es, alle Anstrengungen aufs Impfen und Boostern zu richten“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag). Die KBV halte „die zeitnahe Erstellung eines zentralen Registers zur Vorbereitung einer möglichen Corona-Impfpflicht für unrealistisch“, betonte Gassen.
Der Aufbau würde Monate, vielleicht auch Jahre dauern, führte der Kassenärztechef aus. Außerdem könne man „Leuten nicht ernsthaft eine Impfpflicht auferlegen und dann feststellen, dass die Wirkung des Impfstoffes immer nur ein paar Monate hält.“ Die beiden wichtigsten Ziele, die man mit einer Impfpflicht erreichen wolle, also Herdenimmunität oder die Ausrottung des Virus, seien bei Covid ohnehin nicht zu erreichen, sagte Gassen der Zeitung.