Bonn (epd). Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt die Kritik von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) an „Ramschpreisen für Lebensmittel“. „Wir können Cem Özdemirs Forderung nur unterstützen. Es gibt kein Menschenrecht auf Billigfleisch“, sagte der Präsident des Tierschutzbundes, Thomas Schröder, am Montag in Bonn. Angesichts des aktuellen „Billigpreissystems“ hätten Landwirte, die auf eine tiergerechtere Haltung setzen wollen, keine Planungssicherheit.
Özdemir hatte in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ erklärt: „Es darf keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima. Das will ich ändern.“ Zwar räumte der Landwirtschaftsminister ein, dass Lebensmittel „kein Luxusgut“ sein dürften. Allerdings müsse der Preis stärker als bislang „die ökologische Wahrheit“ bei der Herstellung der Lebensmittel ausdrücken. Die Preissteigerungen sollten das Einkommen der Bauern erhöhen sowie Tierwohl, Klima- und Umweltschutz stärken.
Tierschutzbund-Präsident Schröder unterstützt in diesem Zusammenhang eine „Tierwohlabgabe auf Fleisch, Milch und Eier“. Zudem müsse der Staat die Transformation mit zusätzlichen Fördergeldern anschieben und einen stabilen Rahmen schaffen, indem die Tierschutzvorgaben im Ordnungsrecht angehoben und Gesetzeslücken geschlossen werden. „Der freie Markt wird es alleine nicht schaffen“, sagte Schröder