Berlin (epd). Die Corona-Pandemie bremst einer Studie zufolge auch in diesem Winter die Grippewelle aus. Nach einer am Montag veröffentlichten Analyse der Barmer Krankenkasse waren von 3. Oktober bis 27. November im Schnitt 722 Versicherte der Krankenkasse wegen Influenza krankgeschrieben. In denselben Kalenderwochen des Vorjahres seien es durchschnittlich 748 Versicherte gewesen und im Jahr 2019, also vor Corona, im Schnitt 1.383 Personen.
Nach den Angaben ist die Zahl der Grippekranken zuletzt zwar etwas gestiegen, sie liege aber immer noch deutlich unter den Vergleichswerten aus dem Jahr vor der Pandemie. „Die Grippe spielt in diesem Winter bisher eine geringe Rolle“, sagte Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. „Es spricht einiges dafür, dass das auch so bleibt. Denn die Abstands- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona senken offensichtlich auch das Influenzarisiko.“ Dieser positive Effekt sei umso wichtiger, als viele Kliniken wegen Corona bereits am Limit arbeiteten und die hochansteckende Omikron-Variante auf dem Vormarsch sei.
Die Grippeschutzimpfung bleibe nach wie vor ein sehr wichtiger Schutz gegen die Influenza. Sie sei auch jetzt noch sinnvoll, da sich die Grippesaison bis in den April oder Mai ziehen könne, sagte Straub. Wer sich gegen die Grippe impfen lassen wolle, könne zugleich auch seinen Corona-Booster bekommen. Hier müsse man keinen zweiwöchigen Abstand einhalten. Nach der Impfung dauere es etwa zehn bis 14 Tage, bis der Grippe-Impfschutz vollständig im Körper aufgebaut sei. Der Influenza-Impfstoff biete allerdings keinen 100-prozentigen Schutz, teilte die Krankenkasse mit.