Frankfurt a.M. (epd). Nur wenige Kirchenmitglieder sind einer Umfrage zufolge eigenen Angaben nach noch überzeugte Gläubige. Das geht aus einer veröffentlichten Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch) hervor. Demnach gaben 23 der befragten Katholiken und 12 Prozent der Protestanten an, sie seien gläubiges Kirchenmitglied. Dies entspreche knapp sechs beziehungsweise etwas mehr als drei Prozent der Gesamtbevölkerung.
Dass die Kirche für Bürgerinnen und Bürger weiter an Bedeutung verliere, zeigten auch die weiterhin rückläufigen Mitgliederzahlen beider Kirchen. Es sei nur noch eine Frage von Monaten bis die Zahl der christlichen Kirchenmitglieder die 50-Prozent-Schwelle unterschreite. Im Jahr 2020 waren laut Kirchenstatistik noch knapp 51 Prozent der Deutschen Mitglied der katholischen oder evangelischen Kirche.
In der Umfrage gaben 28 Prozent der Befragten an, sie seien Mitglied der evangelischen Kirche. 1995 seien es noch rund 37 Prozent gewesen. Auch die Angaben für die katholische Kirche sanken demnach weiter: Während vor 26 Jahren noch 36 Prozent der Befragten angab Kirchenmitglied zu sein, waren es im Dezember 2021 nur noch 25 Prozent.
Auch zeigen die Ergebnisse der Umfrage des Allensbach-Instituts, dass die Kerninhalte des christlichen Glaubens heute nur noch von einer Minderheit der Bevölkerung vertreten werden. Während 1986 noch 56 Prozent der in Westdeutschland Befragten angab, sie glaubten daran, dass Jesus der Sohn Gottes sei, waren es 2021 nur noch 37 Prozent. Auch der Glaube an die Dreifaltigkeit und die Auferstehung der Toten sei den Ergebnissen zufolge zurückgegangen.