Berlin (epd). Die Zahl der Demonstrationen und Kundgebungen hat in Berlin in diesem Jahr massiv zugenommen. Zwischen 1. Januar und 30. November zählte die Polizei 6.615 Versammlungen unter freiem Himmel, wie das Polizeipräsidium Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mitteilte. Das waren 1.254 Versammlungen oder fast ein Viertel (23,4 Prozent) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Zu den größten Demonstrationen zählten unter anderem der Christopher Street Day am 24. Juli, die Mietenwahnsinn-Demonstration am 11. September und der globale Klimastreik von „Fridays for Future“ am Freitag vor der Bundestagswahl am 24. September. Sie zogen jeweils mehrere Zehntausend Menschen an. Die Polizei selbst machte zu den Teilnehmerzahlen keine Angaben.
Die nach angemeldeten Teilnehmerzahlen größten Demonstrationen waren den Angaben zufolge die Fahrradsternfahrt des ADFC am 6. Juni mit 50.000 bis 250.000 angezeigten Teilnehmerinnen und Teilnehmern und die #unteilbar"-Demonstration am 4. September mit 30.000 Menschen.
Auch zählte die Polizei in dem Zeitraum 162 unangemeldete Versammlungen in der Bundeshauptstadt. 62 Demonstrationen seien von der Versammlungsbehörde im Vorfeld verboten worden, von denen drei nach einer entsprechenden Gerichtsentscheidung dann doch durchgeführt werden konnten. Um Demonstrationen abzusichern, musste die Berliner Polizei im ersten Halbjahr 2021 in 20 Fällen die Länder und den Bund um Unterstützung durch Kräfte der Bereitschaftspolizei bitten.