Bonn (epd). Die Organisatoren des Beethoven-Jubiläumsjahres haben eine positive Bilanz gezogen. Ungeachtet der coronabedingten Einschränkungen habe ein Großteil der geplanten Projekte stattfinden können, teilte der kaufmännische Geschäftsführer der Beethoven Jubiläums GmbH, Ralf Birkner, am Donnerstag in Bonn mit. In der Zeit zwischen Dezember 2019 und September 2021 seien 244 Projekte mit insgesamt Tausenden Einzelevents realisiert worden.
Demnach konnten 160 der geplanten 200 Förderprojekte sowie 19 der vorgesehenen 23 Eigenprojekte umgesetzt werden. Hinzu seien 65 Projekte eines Förderprogramms des Bundes gekommen. Das Jubiläumsjahr, das ursprünglich mit Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag am 17. Dezember 2020 enden sollte, war wegen der Pandemie bis September 2021 verlängert worden.
Das Projekt war vom Bund, dem Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis mit Kulturfördermitteln in Höhe von insgesamt 29,5 Millionen Euro finanziert worden. Größte Geldgeber waren der Bund mit 15 Millionen Euro und das Land mit zehn Millionen Euro.
„Das Jubiläumsjahr hat deutlich gezeigt, wie groß Beethovens Wirkung immer noch ist“, sagte die nordrhein-westfälische Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos). Die Ministerin würdigte das Engagement der Künstlerinnen und Künstler, die trotz der Verschiebungen und teils dramatisch veränderter Bedingungen an ihren Programmen festgehalten hätten.
Gelungen sei dies auch dank neuer, digitaler Präsentationsformate, sagte der künstlerische Geschäftsführer der Jubiläums-Gesellschaft, Malte Boecker. Es seien innovative Angebote wie Augmented-Reality-Rundgänge, Digital-Theaterstücke, Hybrid- und Online-Veranstaltungen entwickelt worden. Dadurch habe das Jubiläum eine größere Reichweite erlangt und es sei gelungen, neue Zielgruppen und ein internationales Publikum anzusprechen.
Das Ziel des Jubiläumsjahres, möglichst viele und neue Perspektiven auf den in Bonn geborenen Komponisten zu werfen, sei geglückt, sagte Boecker. „Ich bin glücklich, dass in vielen Projekten eine Auseinandersetzung mit Beethoven abseits der üblichen Klischees erfolgte.“ Der Lockdown mit dem Verstummen des kulturellen Lebens habe Künstlerinnen und Künstler ähnlich wie den ertaubten Beethoven vor existentielle Probleme gestellt. „Beethoven bot sich deshalb geradezu als kulturelle Identifikationsfigur dieses Jahres an.“
Ludwig van Beethoven (1770-1827) verlor im Alter von etwa 28 Jahren sein Gehör. Er gilt als einer der weltweit am meisten gespielten Komponisten.