Frankfurt a.M., Abuja (epd). Westafrika verstärkt den Druck auf die Militärjunta in Mali, nach dem Putsch vom Mai Wahlen zu organisieren. Die Staats- und Regierungschefs der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas einigten sich laut einem Bericht des Senders RFI vom Sonntagabend bei einem Treffen in Nigeria auf neue Sanktionen im Januar, wenn es keine Fortschritte bei der Organisation gibt. Die Ecowas-Mitgliedsstaaten dringen demnach darauf, dass die Wahlen wie geplant im Februar 2022 stattfinden.
Ecowas hatte im November bereits Sanktionen gegen Mali beschlossen, nachdem die Armee Ende Mai zum zweiten Mal die Regierung abgesetzt und die Macht übernommen hatte. Medienberichten zufolge wurden Konto- und Reisesperren gegen insgesamt 149 Personen verhängt, darunter fast die gesamte Regierung.
Ecowas und die Afrikanische Union (AU) haben Mali nach dem Putsch als Mitgliedsland ausgeschlossen. Die Militärjunta hatte angekündigt, im Februar Wahlen abhalten zu wollen. Die westafrikanischen Staaten kritisieren jedoch, dass es bisher kaum Fortschritte bei den Vorbereitungen für einen Übergang zur Demokratie gebe.