Dresden (epd). Es ist ein gut behütetes Geheimnis in der Musikwelt: Der berühmte Klang der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Die Hochschule für Musik veröffentlicht an diesem Freitag in Dresden eine umfangreiche Datenbank zum Klangideal des Orchesters der Semperoper, wie die Hochschule am Mittwoch mitteilte. Sie biete beispielsweise Informationen darüber, welche Musiker im 19. und 20. Jahrhundert spielten und auf welchen Instrumenten oder wie oft ein Werk erklang.
Die Datenbank, abrufbar unter www.kapellklang-dresden.de, ist das Herzstück der bisherigen Forschungsarbeit zum Klang des Dresdner Orchesters. Auf der neuen Website könnten Suchabfragen gestartet werden, die bei der Identifizierung eines möglichen Klangideals weiterhelfen könnten, hieß es.
Profis wie Musikwissenschaftlern, Dramaturginnen und Dirigentinnen werde „eine wertvolle Fundgrube für ihre berufliche Recherche zur Verfügung gestellt“, hieß es. Auf der Website seien aber auch spannende Geschichten für musikinteressierte Laien nachzulesen, etwa welcher Orchestermusiker eine Geige von Niccolo Paganini geschenkt bekam und wie Richard Wagner die Orchesteraufstellung veränderte.
Das Forschungsprojekt wird unter anderem in Kooperation mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden und dem Historischen Archiv der Sächsischen Staatstheater realisiert. Ziel sei die systematische Verknüpfung von Informationen, welche die Identifikation eines für das Orchester spezifischen Klangbildes erlaube. Das Projekt unter Leitung von Musikwissenschaftler Michael Heinemann dauert noch bis Ende 2022.