Wiesbaden (epd). Altenpflegekräfte sind sehr häufig in Teilzeit beschäftigt. Von den insgesamt 954.000 Pflege- und Betreuungskräften, die im Jahr 2019 in Pflegeheimen oder ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten tätig waren, arbeiteten 616.000 weniger als 100 Prozent der üblichen Arbeitszeit, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das entsprach einem Anteil von 65 Prozent. In der Gesamtwirtschaft lag die Teilzeitquote 2019 bei lediglich 29 Prozent (48 Prozent bei Frauen und zwölf Prozent bei Männern).
Wie viele Tätigkeiten im Bereich Gesundheit, Soziales oder Erziehung ist auch der Pflegeberuf durch einen hohen Frauenanteil geprägt, wie die Statistiker weiter erklärten: 85 Prozent des Pflege- und Betreuungspersonals in Heimen und ambulanten Diensten waren weiblich. Altersmäßig stellte die Gruppe der 50- bis unter 60-Jährigen mit 28 Prozent den größten Anteil. Mehr als jede zehnte Altenpflegekraft (elf Prozent) war 60 Jahre und älter, nur zwei Prozent waren zuletzt jünger als 20 Jahre.
Ein zunehmender Bedarf an Pflege und Betreuung in einer alternden Gesellschaft schlägt sich den Angaben zufolge in einem Personalzuwachs in der Altenpflege nieder. Während im Jahr 2009 noch 679.000 ambulante und stationäre Pflegekräfte tätig wären, waren es 2019 rund 954.000 - ein Anstieg von 40 Prozent. Besonders die ambulanten Pflegedienste gewannen Personal hinzu: Von 2009 bis 2019 stieg die Zahl der dort Beschäftigten um 61 Prozent an, im stationären Bereich war es ein Plus von 30 Prozent.
