Berlin (epd). Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Gesellschaft dazu aufgefordert, Droh-Szenarien von Gegnern der Corona-Regeln entschieden entgegenzutreten. „Das dürfen wir uns als Land nicht gefallen lassen“, sagte Scholz am Montag in Berlin, gefragt nach einer Reaktion auf den Fackelaufzug mutmaßlich rechter Gruppen vor dem Haus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Freitagabend.
Es sei das „Geschäft“ von Demokratinnen und Demokraten, solche Taten zurückzuweisen. „Das ist als Bedrohung gemeint, und wir sollten nicht so tun, als ob es nicht auch genau das gewesen ist“, sagte Scholz, der am Montag die Ministerinnen und Minister der SPD für das künftige Kabinett vorstellte. Am Mittwoch soll Scholz vom Bundestag zum neuen Kanzler gewählt werden.
Im sächsischen Grimma, südöstlich von Leipzig, waren am Freitagabend rund 30 Personen mit Fackeln vor das Haus von Gesundheitsministerin Köpping gezogen. Bei Eintreffen der Polizei flüchteten die Menschen. Der Vorfall löste parteiübergreifend Empörung aus.