Kassel (epd). Ein Denkmal soll an die Kasseler Opfer rechtsextremistischer Gewalt, Walter Lübcke und Halit Yozgat, erinnern. Die damit beauftragte Jury habe dem Regierungspräsidium Kassel vorgeschlagen, zwei Leuchtkästen mit den Namen „Walter“ und „Halit“ auf dem Dach des achtstöckigen Bürogebäudes aufzustellen, teilte die Behörde am Freitag mit. Der aus fünf Vorschlägen der Endauswahl gewählte Entwurf stammt von der Künstlerin Natascha Sadr Haghighian.
Der frühere Kasseler Regierungspräsident Lübcke wurde am 1. Juni 2019 in seinem Haus in Wolfhagen-Istha von dem Rechtsextremisten Stephan Ernst erschossen. Halit Yozgat wurde am 6. April 2006 in seinem Internet-Café in Kassel von der rechtsextremistischen Terrorgruppe NSU ermordet.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben nach Angaben des Regierungspräsidiums die Idee entwickelt, ein Kunstwerk zu beauftragen, das in Erinnerung an die Opfer zu Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und einer offenen Gesellschaft ermutigen soll. Der Gewinner-Entwurf sieht zwei jeweils fünf Meter lange und zweieinhalb Meter hohe Leuchtkästen vor, die ein Eck in einem 86-Grad-Winkel bilden und auf einer Ecke des RP stehen.
Die Namen „Walter“ und „Halit“ zeigen jeweils in die Richtung des Wohnorts, wo der Betreffende lebte und ermordet wurde. Die Künstlerin wählte die nach dem US-Bürgerrechtler Martin Luther King benannte Schriftart „Martin“. Sie stelle einen Bezug zur Geschichte der gewaltfreien Kämpfe gegen Rassismus in der Welt her, hieß es.