Hannover (epd). Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht ausgesprochen. Mit der aus Südafrika eingeflogenen Omicron-Variante des Coronavirus gebe es eine neue Lage, sagte Weil der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Online Sonntag, Print Montag). „Wir werden uns massiv anstrengen müssen, um den Impfschutz sehr rasch nach oben zu treiben.“ Jetzt müsse man erst einmal „boostern, was das Zeug hält“.
Erste Untersuchungen zeigten, dass vor allem Auffrisch-Impfungen auch gegen diese Mutation eine gute Wirkung entfalten könnten. Deshalb sei spätestens jetzt eine allgemeine Impfpflicht unabdingbar. „Wir müssen den Impfdruck unbedingt erhöhen“, sagte Weil. Aktuell sind laut Daten des RKI insgesamt 68,4 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig gegen Covid-19 geimpft, 71,1 Prozent mindestens einmal.
Der SPD-Politiker schloss auch einen harten Lockdown nicht mehr aus. Darüber werde man auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz intensiv diskutieren müssen. „Dabei geht es aber wahrscheinlich eher um die Zeit nach Weihnachten, wo in der Regel Ferien sind und die Familien sich treffen“, sagte Weil der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.
Das RKI meldete am Sonntag 44.401 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag im bundesweiten Schnitt bei 446,7. Die Hospitalisierungsinzidenz beträgt deutschlandweit derzeit 5,97. Der Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche mit Covid-19 in ein Krankenhaus eingewiesen wurden.