Hildesheim (epd). Im Zuge von Ermittlungen gegen mutmaßliche Impfpassfälscher haben am Mittwoch rund 300 Polizistinnen und Polizisten 24 Gebäude in Niedersachsen und Hessen durchsucht. Bei dem Einsatz unter Leitung der Staatsanwaltschaft Hildesheim wurden in großem Umfang Beweismittel sichergestellt, wie das niedersächsische Innenministerium in Hannover mitteilte. Diese deuteten auch auf weitere Straftaten wie Waffen- und Drogendelikte hin. Die Ermittlungen richten sich gegen eine Bande, die im großen Stil Impfzertifikate gefälscht und verkauft haben soll.
Der Fall zeige, dass kriminelle Gruppen viel Geld damit verdienen wollten, das Leben und den Gesundheitsschutz anderer aufs Spiel zu setzen, sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD). Es sei zudem völlig inakzeptabel, dass sich Impfunwillige über den illegalen Online-Handel mit falschen Impfpässen versorgten und damit Maßnahmen zum Infektionsschutz unterliefen. „Die Fälschenden wie die Abnehmenden sollten wissen, dass das strafrechtliche Folgen nach sich zieht“, betonte Pistorius. Die Dreistigkeit der Fälscher mache ihn vor dem Hintergrund täglich steigender Infektionszahlen fassungslos.