Köln (epd). Angesichts deutlich steigender Corona-Infektionszahlen wächst laut einer Umfrage die Zustimmung für einen erneuten Lockdown in Deutschland. In dem am Dienstag in Köln veröffentlichten RTL/ntv-„Trendbarometer“ befürworteten 61 Prozent der Befragten bei weiter steigenden Infektionszahlen eine flächendeckende Schließung von Geschäften, Clubs und Freizeiteinrichtungen. Auch Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sowie ein Verbot größerer Veranstaltungen wurde von ihnen unterstützt. 36 Prozent sprachen sich gegen einen generellen Lockdown aus.
Bei der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa erstellten Umfrage plädierten die Anhänger von SPD, Union, Grünen und Linkspartei mehrheitlich für einen Lockdown. Die Anhänger von FDP (53 Prozent) und AfD (82 Prozent) sprachen sich in der Mehrheit gegen eine solche Maßnahme aus.
Eine Mehrheit von 71 Prozent der Befragten war zudem der Meinung, dass zur Bekämpfung der Pandemie härtere Maßnahmen erforderlich wären als von den potenziellen Koalitionspartnern SPD, Grünen und FDP beschlossen. Nur ein Fünftel (20 Prozent) der Befragten hielt die beschlossenen Maßnahmen für ausreichend. Auch die Anhänger von SPD und Grünen (beide 75 Prozent) sowie FDP (60 Prozent) hielten die geplanten Maßnahmen mehrheitlich für unzureichend.
Knapp 70 Prozent der Befragten bezeichneten es zudem als richtig, wenn bei steigenden Infektionszahlen in diesem Jahr keine Weihnachtsmärkte geöffnet werden. 27 Prozent bewerteten ein Verbot von Weihnachtsmärkten als falsch.
Ein gespaltenes Meinungsbild ergab sich in der Frage nach der Verlagerung der Zuständigkeit bei Corona-Maßnahmen in die Landtage, wie sie vom Bundestag in der vergangenen Woche beschlossen wurde. 46 Prozent der Befragten hielten den Schritt für richtig, 44 Prozent waren dagegen. 10 Prozent trauten sich keine Einschätzung zu. Für die Erhebung befragte Forsa vom 19. bis 22. November 1.004 Menschen.