Dresden (epd). Trotz steigender Corona-Infektionszahlen gibt es laut der sächsischen Sozialministerin Petra Köpping (SPD) derzeit keine Notwendigkeit zu sogenannter Triage in den Krankenhäusern des Freistaates. „Wir haben ein gutes Prognosetool“, sagte Köpping am Dienstag in Dresden. Daran würden sich die Verantwortlichen orientieren. Wenn es aber keine Entlastung bei der Bettenbelegung gebe, dann müsse das Mittel der Triage angewendet werden.
„Wir müssen alle aufpassen, dass wir nicht in eine solche Situation hineinrutschen“, sagte Köpping. Derzeit seien 1.928 Betten in den sächsischen Krankenhäusern mit Corona-Patienten belegt, 495 Menschen befänden sich auf Corona-Intensivstationen. Eine Verlegung in andere Bundesländer sei zwar möglich, aber auch dort gebe es Kapazitätsgrenzen.
Das französische Wort Triage (deutsch: sortieren, aussortieren) bedeutet, dass Ärzte und Ärztinnen wegen knapper Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen und wem nicht. In der Regel erhalten zunächst diejenigen eine maximale Therapie, die eine hohe Überlebenswahrscheinlichkeit haben.
Die Zahl der neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg laut Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag in Deutschland auf 399,8, in Sachsen auf den Höchstwert von 969,9. Die Zahl der bisherigen Corona-Toten in Deutschland liegt bei 99.433, in Sachsen starben laut RKI 10.677 Menschen.
Die Hospitalisierungsrate beträgt bundesweit derzeit 5,3, in Sachsen 4,36. Der Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche mit Covid-19 in ein Krankenhaus eingewiesen wurden.