München (epd). Die bayerische Staatsregierung hat eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus auf Bundesebene gefordert. Wenn sich die Impfquote in den kommenden Wochen nicht deutlich verbessert, müsse der Bund dies ins Auge fassen, heißt es im Kabinettsbericht vom Dienstag. Die Lage in den bayerischen Krankenhäusern sei sehr ernst: Nahezu jedes verfügbare Intensivbett sei belegt. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in zehn bayerischen Landkreisen über 1.000.
Mit einer neuen Kraftanstrengung und einem „Wellenbrecher“ müsse Bayern nun dieser Lage Herr werden, hieß es. Dazu würde die Impfzentren weiter massiv hochgefahren. Außerdem gelten ab Mittwoch für Ungeimpfte landesweite Kontaktbeschränkungen sowie ein flächendeckendes 2G. Ausgenommen seien etwa der Groß- und Einzelhandel, medizinische und therapeutische Leistungen sowie Sport- und Musikangebote für ungeimpfte Jugendliche, die in der Schule regelmäßig negativ getestet werden.
In Landkreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 1.000 gelte zudem ein regionaler Hotspot-Lockdown. Hier werden weitgehend alle Einrichtungen und Veranstaltungen geschlossen beziehungsweise untersagt. Ausnahmen gibt es etwa für Friseure, Schulen und Kindertagesstätten, den Groß- und Einzelhandel, medizinische Leistungen und Berufssportler. Der Hotspot-Lockdown gilt in einem Landkreis, bis der Inzidenzwert fünf Tage in Folge wieder unter dem Inzidenzgrenzwert von 1.000 lag.