Hamburg (epd). Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) weist den Vorwurf einer zu späten Reaktion der Politik auf steigende Corona-Infektionszahlen zurück. Die Schuld an der aktuellen Lage trage „das Virus, eine Pandemie, und ein Verhalten, eine Leichtfertigkeit, die eben von so einer Naturkatastrophe nicht verziehen wird“, sagte Kretschmer am Montagabend den ARD-„Tagesthemen“. „Dieser Virus hat deutlich an Kraft gewonnen. Und wir alle, in der Bevölkerung, wir sind genervt, wir haben die Kraft verloren“, sagte der CDU-Politiker.
Am Dienstagmorgen hat das Robert Koch-Institut 45.326 bestätigte Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg auf einen neuen Rekordwert von 399,8. Die Zahl der bisherigen Corona-Toten in Deutschland liegt bei 99.433.
Die Hospitalisierungsrate beträgt bundesweit derzeit 5,3. Der Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche mit Covid-19 in ein Krankenhaus eingewiesen wurden. Die Hospitalisierungsrate ist entscheidend für die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in den jeweiligen Bundesländern.
Aktuell sind laut RKI insgesamt 68 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig gegen Covid-19 geimpft, 70,5 Prozent mindestens einmal. Die geringe Impfquote gilt als ein Grund für das Ausmaß der vierten Welle der Pandemie.