Berlin (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) will am Beispiel der Ostseeinsel Ruden untersuchen, mit welchen Technologien sich Menschen in dünn besiedelten Gebieten oder auf Inseln sich selbst mit Strom und Wasser versorgen können. Dabei sollen Wissenschaftler der Technischen Universität Berlin und der Hochschule Stralsund neue umweltfreundliche Technologien für die Versorgung und Entsorgung vergleichen und Empfehlungen erarbeiten, wie die Stiftung am Montag mitteilte. Sie unterstützt das Projekt mit 55.000 Euro.
Die 24 Hektar große Insel Ruden nördlich von Peenemünde steht wegen der zahlreich dort lebenden Wasservögel und Robben unter Naturschutz. Sie diente seit 1648 als Lotseninsel und zu DDR-Zeiten als Zollstation. Heutige Eigentümerin ist die DBU Naturerbe GmbH, eine gemeinnützige Tochtergesellschaft der DBU. Derzeit leben zwei Menschen auf Ruden, die den Naturschutz im Blick behalten und Naturinteressierte bei organisierten Tagestouren über die Insel führen. Dabei sind sie auf das Festland angewiesen, um sich etwa mit Wasser oder mit Diesel für den Stromgenerator zu versorgen.
Die Experten wollen nun herausfinden, wie auf der Insel etwa Trinkwasser gewonnen werden könne, erläuterte Stefan Rettig von der TU Berlin. Zur Auswahl stünden dabei entweder die Entsalzung von Meerwasser oder die Aufbereitung von Regen- und Grauwasser, das beim Händewaschen und Duschen anfalle. Zur Energieversorgung nehmen die Forscher den Angaben zufolge eine Kombination aus Wind- und Solarenergie unter die Lupe.